blogbanner - KI:Kompass Vol 1 - KI im Tourismus
  • 10.10.2024
  • admin
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Können Maschinen Menschen im Tourismus ersetzen, oder bieten sie nur ein Werkzeug, das unsere Arbeit effizienter macht? Diese Frage schwebte wie ein unsichtbarer Begleiter über der Veranstaltung KI:Kompass Klagenfurt, wo wir mit Vertreter der Tourismus- und Technologiewelt aufeinandertrafen, um das Potenzial künstlicher Intelligenz im Tourismus zu diskutieren. 
In unserem triniBlog werfen wir einen Blick 

  • auf die wichtigsten Aussagen der Speaker, 
  • fassen die kontroversesten Standpunkte zusammen 
  • und betrachten, was dies für die Zukunft der Branche bedeutet.

  Und los geht's!

 

Moderiert wurde die Auftaktveranstaltung zur neuen Event-Reihe KI:Kompass von Bernhard Winkler (pixelpoint), Leiter der SIC Fokusgruppe Artificial Intelligence & Innovation und Bernd Buchegger von trinitec, Leiter des WKK Wirtschaftskammer Arbeitskreises Digital Sales. Vor der Podiumsdiskussion wurde mit wiss-begierigen Unternehmen der KI:Workshop durchgeführt, wo die Teilnehmer:Innen vom Digital-Experten Bernd Buchegger lernten, die Superkraft Künstliche Intelligenz für das eigene Business zu nutzen.

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KI:Kompass KI Vol#1 - Moderatoren

 

Martin Zandonella, Spartenobmann der Wirtschaftskammer UBIT eröffnete den Abend und meint, dass künstliche Intelligenz als "Gamechanger" nicht nur den Tourismus, sondern viele Branchen transformiert. Er wies darauf hin, dass er selbst schon 1989 an KI-Projekten gearbeitet hat – und die Entwicklungen seitdem als rasant empfunden hat. Für Zandonella steht fest: Die große Herausforderung besteht darin, die Möglichkeiten der KI nicht nur zu erkennen, sondern sie auch sinnvoll anzuwenden. Die Wirtschaftskammer unterstützt diese Entwicklung, weil sie das Potenzial sieht, die Effizienz vieler Prozesse zu steigern.

„Es ist ein Gamechanger in vielen Bereichen und es lohnt sich, sich damit zu beschäftigen“. 

Damit richtete er sich auch an die Skeptiker, die in der zunehmenden Automatisierung eher Bedrohungen sehen. Doch für ihn steht fest: Wer das Potenzial der KI frühzeitig versteht, sichert sich einen Vorsprung, auch im Tourismus.

 

Das sagten unsere Speaker in der anschließenden Podiumsdiskussion, die im offenen Dialog mit dem Publikum geführt wurde:

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KI:Kompass KI Vol#1 - Speaker Lineup

 

 1  Michael Umschaden • Authentizität und die Grenzen der KI

Michael Umschaden von Kärnten Werbung stelle zu Beginn den KI Concierge vor, einen KI-Chatbot, der Urlaubern Fragen zu Sehenswürdigkeiten in Kärnten beantwortet und gute Tipps für die Urlaubsplanung gibt. Ein KI-Avatar macht den Tourismusführer und spricht in allen erdenklichen Sprachen. 

Im Zuge der Diskussion beleuchtete Umschaden das Thema Authentizität im Kontext von KI-Anwendungen im Tourismus. Für Umschaden ist die emotionale Tiefe, die von echten Bildern und Erlebnissen ausgeht, ein zentraler Aspekt, den KI nicht vollständig ersetzen kann. 

„Es geht nicht nur um technische Perfektion, sondern um die Geschichte hinter einem Bild, die Zeit und Mühe, die investiert wurde, um den perfekten Moment einzufangen“, 

Ein Beispiel, das Umschaden nannte, ist die Nutzung von KI zur Überarbeitung von alten Fotos im Medienarchiv. Zwar könnte KI dabei helfen, veraltete Kleidung oder unpassende Elemente zu retuschieren, doch die Herausforderung bleibt, die Authentizität zu bewahren. Auch im Bereich des Marketings sieht Umschaden die Gefahr, dass durch übermäßigen Einsatz von KI generierte Inhalte ihre Authentizität verlieren. „Touristen wollen das echte Produkt erleben und keine perfekt inszenierte Fassade“, so Umschaden.

Er sieht KI als hilfreiches Werkzeug, das unterstützend eingesetzt werden kann, etwa bei der Bearbeitung von Details in Fotos oder der Schaffung von historischen Kontexten. Wichtig sei es jedoch, einen bewussten Umgang mit der Technologie zu pflegen, um das Vertrauen der Zielgruppe nicht zu verlieren. Umschaden unterstrich, dass KI niemals die menschliche Fähigkeit zur kreativen Interpretation und die emotionale Verbindung ersetzen könne. 

 

 2  Manuela Machner • KI als Innovatorin im Tourismusmarketing

Manuela Machner, seit über 20 Jahren in der Tourismus-Branche und Geschäftsführerin von KiNet, ein Unternehmen, das sich speziell auf den Einsatz von KI im Tourismus konzentriert. Sie sieht künstliche Intelligenz vor allem als kreativen Hebel, um den Tourismus zukunftsfähig zu machen. In einem Video zeigte sie eindrucksvoll, wie KI nicht nur Texte, sondern auch Musik, Bilder und sogar interaktive Videos erzeugen kann.

Manuela erzählte von einem Experiment, bei dem sie die ChatGPT Fragen über Künstliche Intelligenz stellt. Diesen Dialog hat Sie in ein Buch verwandelte. Das Experiment sollte zeigen, wie KI uns helfen kann, komplexe Themen in eine leicht verständliche Sprache zu übersetzen – und sie sieht darin großes Potenzial für das Tourismusmarketing. Laut Machner könnte der personalisierte Einsatz von KI dazu beitragen, die Zielgruppen noch gezielter anzusprechen und ein emotionales Reiseerlebnis zu schaffen.

 

 3  Daniel Gollner • KI-gestützte Kampagnen und ihre Grenzen

Daniel Gollner von contentKumpanei brachte einen kontroversen Standpunkt in die Diskussion ein: Er sieht KI als „Mittel zum Zweck“, um in der Flut an Standard-Tourismusvideos Aufmerksamkeit zu erregen. Für die Region Wörthersee-Rosental wurde die erste vollständig KI-gestützte Werbekampagne umgesetzt – und diese hatte eine 30-mal bessere Performance bei Google Ads im Vergleich zu klassischen Kampagnen. Gollner sieht den Vorteil darin, durch KI die Aufmerksamkeit potenzieller Touristen schneller zu gewinnen und Emotionen effektiv zu transportieren.

Doch auch er warnte: Der Einsatz von KI hat seine Grenzen. Gerade im Bereich "Urlaub am Bauernhof" werde KI kaum zum Einsatz kommen, denn hier zähle Authentizität und Echtheit – Dinge, die KI trotz aller Fortschritte nicht ersetzen kann. Gollner betonte, dass KI vor allem als kreatives Werkzeug verwendet werden sollte, jedoch nicht dazu, Menschen täuschen zu wollen.

 

 4   Delphine Rotheneder • Authentizität im digitalen Zeitalter

Delphine Rotheneder, Social Media Marketerin und Gründerin von RothiMedia, zeigte sich kritisch, was den Einsatz von KI betrifft. Sie warnte davor, zu viel Künstlichkeit zuzulassen, insbesondere in den sozialen Medien. Rotheneder sieht einen klaren Trend: Nutzer bevorzugen echte Menschen und authentische Inhalte. Video-Avatare, die zu künstlich wirken, könnten das Vertrauen der Zielgruppe zerstören.

„Das Vertrauen in authentische Inhalte ist der Schlüssel“ 

Sie plädierte dafür, dass KI dann eingesetzt werden sollte, wenn sie einen echten Mehrwert liefert – beispielsweise, um Sprachbarrieren zu überwinden oder mehrsprachige Kampagnen zu erstellen. Doch sobald es darum geht, Menschen zu täuschen oder zu viel Künstlichkeit zu erzeugen, sei Vorsicht geboten. 

 

 5  Johannes Zlattinger • KI zur Datenanalyse im Tourismus

Johannes Zlattinger von dataCycle stellte die eher analytische Seite der KI in den Vordergrund. Er zeigte, wie KI helfen kann, touristische Daten besser zu verstehen und für Marketingstrategien zu nutzen. Zlattinger sieht großes Potenzial darin, mit Hilfe von KI Prognosen zu erstellen, um so den Bedarf besser vorherzusehen und Touristen gezielt anzusprechen.

Gleichzeitig wies er aber auch darauf hin, dass der Einsatz von KI eine Gratwanderung darstellt: 

„Wenn wir zu viele Manipulationen durchführen, bleibt am Ende nichts Echtes mehr übrig.“ 

Zlattinger rät daher zu einem sorgfältigen Einsatz der Technologie, um die Authentizität der touristischen Produkte zu wahren.

 

 FAZIT  Chancen und Herausforderungen der KI im Tourismus

Die Veranstaltung KI:Kompass Klagenfurt zeigte eindrucksvoll, welche Vielfalt an Meinungen es zum Thema KI im Tourismus gibt. Die einen sehen KI als Gamechanger, der das gesamte Marketing revolutionieren kann, während andere vor der Gefahr einer zunehmenden Entmenschlichung warnen. Sicher ist jedoch, dass KI im Tourismus bleiben wird – sei es als Mittel zur Effizienzsteigerung, zur Personalisierung von Erlebnissen oder zur Analyse von Daten.

Doch es bleibt auch eine zentrale Frage offen: Wie schaffen wir es, die Balance zwischen technologischen Möglichkeiten und menschlicher Authentizität zu wahren? Die Diskussion in Klagenfurt bot hier keine einfachen Antworten, zeigte aber, dass es sich lohnt, diese Gratwanderung zu wagen.

 

   SAVETHEDATE  KI:Kompass Vol#2 am 26.11.2024 im Makerspace  

Die spannende Diskussion rund um KI geht weiter! Am 26. November 2024 findet die nächste Veranstaltung des KI:Kompass im Makerspace Carinthia statt. Dieses Mal dreht sich alles um das brisante Thema "KI und Ethik". 

  • Welche Verantwortung tragen wir, wenn Maschinen immer schlauer werden? 
  • Wo ziehen wir die Grenzen der Automatisierung? 
  • Wie weit dürfen Mensch und Maschine gehen?

Diskutieren Sie mit, wenn Experten spannende Einblicke in die ethischen Herausforderungen der KI geben und zeigen, wie wir die Technologie verantwortungsvoll einsetzen können. Seien Sie dabei und erleben Sie einen Abend voller Denkanstöße, kontroverser Diskussionen und AI-nspiration!

Zum KI:Kompass 

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KI:Kompass Vol#2 - Einladung - KI und Ethik

 

 

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